Zum Glauben stehen - Kirche ist jung

Zu einer ersten Fastenpredigt lud die Herz-Jesu-Pfarrgemeinde ein. Der gebürtige Waldershofer Pfarrer Sven Grillmeier sprach zum Thema „Zum Glauben stehen!“. Der Geistliche bezog auch die Firmlinge in seine Predigt gekonnt mit ein.

Zu seinem Glauben stehen ist in der heutigen Zeit schwieriger als früher, stellte der Geistliche gleich zu Beginn seiner Predigt fest. Es gehört durchaus Mut dazu laut zu sagen „Mein Glaube ist mir wichtig“. Vor allem auch junge Christen werden oftmals von Gleichaltrigen in der Öffentlichkeit deswegen ausgelacht oder gar angefeindet und gemobbt. Stärker als früher müssen sich junge wie aber auch wir ältere Menschen zudem mit Medien und der Presse auseinandersetzen, einordnen, was für unser tägliches Leben von Belang und was vor allem belanglos ist. Aber auch die Kirche selber hat zu dieser Entwicklung mit beigetragen, stellte der Geistliche dabei selbstkritisch fest.

Pfarrer Sven Grillmeier ging dabei auf das Tagesevangelium ein, bei dem Petrus am Vorabend der Kreuzigung von Jesus diesen drei Mal verleugnete und seinen Freund somit im Stich ließ. Diese Situation übertrug der Geistliche auf das alltägliche Leben, indem er die Firmlinge fragte, ob sie beispielsweise in der Schule vor dem Direktor etwas zugeben würden, wenn ein anderer Schuldiger schon gefunden wäre. Dies ist kein Spaß, redete der junge Pfarrer Grillmeier den Firmlingen dabei ins Gewissen. Man muss zu seinen Freunden stehen, genauso wie man zu seiner Meinung und auch zu seinem Glauben und Werten stehen sollte. Er erinnerte diese dabei auch daran, wie sich der ihm Stich gelassene Freund fühlen muss, wenn er anschließend sogar noch ausgelacht wird, weil er sich als einziger erwischen ließ.

Wer eine eigene Meinung und eigene Wurzeln hat, kann sich nicht nur gegenüber der medialen Wirkung widersetzen, der wir alle heutzutage nicht nur mit Facebook und Co ausgesetzt sind, so der Geistliche. Er fragte die Firmlinge weiter, woher sie ihr Wissen vom Glauben bisher haben und auch weiter bekommen. Die Familie hat hier einen enormen Stellenwert, so Sven Grillmeier, wenn Mama und Papa ihren Kindern beispielsweise beim täglichen Abendgebet bereits in frühen Jahren verdeutlichen, es gibt noch etwas größeres als ihre Eltern. „Nur wer weiß, woher man kommt, weiß auch wo er hingehört“, sprach der Pfarrer das Thema Dankbarkeit dabei mit an.

Mit den Menschen ist es dabei wie mit einem Baum, der starke Wurzeln benötigt, um blühen zu können und sich des Lebens zu erfreuen. Wenn die Erde um diese Wurzeln aber abgegraben wird, fällt der Baum um, verdorrt und verkommt. Grillmeier appellierte deswegen auch an die Großeltern, ihre Kinder bei der Erziehung mit zu unterstützen indem sie ihren Enkeln zeigen, wie wichtig ihrer Oma und Opa der Glaube an Gott ist. Als Jesus später einmal Petrus drei Mal fragte, ob er ihn liebe, antwortete dieser mit "Ja", erinnerte der Geistliche abschließend. Jesus gab darauf die Antwort „Du bist mein Freund“ und dieser Petrus wurde sogar der erste Papst und somit zum ersten Baumeister der Kirche.

Pfarrer Grillmeier bedankte sich bei dem sehr gut besuchten Gottesdienst am Ende mit den Worten „Kirche ist jung“, wofür er einen spontanen Applaus seiner Zuhörer bekam. Pfarrvikar Justin Kishimbe bedankte sich ebenso bei Pfarrer Sven Grillmeier, sowie beim Kirchenchor um den Organisten Michael Scherm für die musikalische Begleitung. Er lud anschließend zu einem kleinem Empfang in das Herz-Jesu-Pfarrheim ein bei dem beide Geistliche das Gespräch mit ihren Gästen suchten.

Zu einer weiteren Fastenpredigt lädt die Herz-Jesu-Pfarrgemeinde am kommenden Freitag, den 26. März um 19.00 Uhr in die Pfarrkirche ein. Es spricht der gebürtige Immenreuther Pfarrer Markus Schmid aus der Pfarrei Sankt-Josef in Weiden. Das Thema der Predigt lautet dieses Mal „Immer alles Perfekt – aber selber K.O.! – Wie der Glaube im Alltag helfen kann“. Im Anschluss findet wieder ein kleiner Empfang für alle im Herz-Jesu-Pfarrheim statt.