Erste Hilfe bei der KAB

Tipps rund um das Thema Erste Hilfe gab Miriam Schmid bei einem KAB-Vortrag. Ihr Ziel, den Zuhörern, die Angst zu nehmen am einem Unfallort Ersthilfe zu leisten, gelang rundherum.


Anfangs betonte die gelernte Ausbilderin zum Thema Erste Hilfe, dass der Abend nicht zu vergleichen ist mit einem normalen Erste-Hilfe-Kurs, der insgesamt neun Unterrichtseinheiten umfasst. Den Vortrag führte Miriam Schmid anfangs im gegenseitigen Austausch. Erste Hilfe zu leisten ist eine Bürgerpflicht, wussten die Teilnehmer dabei. Wer diese verweigert macht sich strafbar. Für die Ängste hierbei etwas falsch zu machen, zeigte die Referentin aber absolutes Verständnis. Erste Hilfe besteht aber bereits darin, dem Betroffenen anzuschauen, ihn anzusprechen oder einfach nur eine Decke umzulegen.

Der erste Weg sollte immer darin bestehen, einen Notruf abzusetzen. Viele Rufnummern waren den Teilnehmern bekannt. Die einfachste gab Miriam Schmid dabei in Reimform mit auf dem Weg. „112 – Rettungsdienst hierbei!“. Mit dieser Nummer wird man direkt zur Notrufzentrale gestellt. Dort kann man in Ruhe dem Teilnehmer am anderen Ende der Leitung alle Fragen beantworten, die dieser stellt. Wer beispielsweise mit dem Auto an einem Unfall vorbei kommt, sich aber nicht auszusteigen traut, kann mit diesem Anruf bereits Leben retten. Der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung zeigt sich dabei stets verständnisvoll, auch wenn man nicht angehalten hat. Lieber einmal mehr anrufen als zu wenig, lautet dabei die Empfehlung.

 

Ein HELD sein

 

Wer Erste Hilfe leistet, ist ein Held, betonte Miriam Schmid. Die Anfangsbuchstaben dieses Wortes beinhalten die ersten Aktionen, die ein Ersthelfer am Unfallort einfach und unkompliziert umsetzen kann. Der Buchstabe „H“ bedeutet dabei, Hilfe zu holen. Dies kann erfolgen, indem man das Kommando übernimmt und jemand verbindlich dazu auffordert, einen Notruf abzusetzen. Der zweite Buchstabe „E“ steht dafür den Verletzten zu ermutigen und auch zu trösten. Durch die direkte Ansprache wird dem Verletzten mitgeteilt, dass jemand da ist, der Hilfe für ihn einleitet und ihn vor allem nicht alleine lässt. Das „L“ steht für die Überprüfung der lebenswichtigen Funktionen wie Atmung und das Bewusstsein.

Das „D“ wiederum steht für das Wort Decke. Dadurch, dass man dem Verletzten eine Decke oder Jacke umlegt, wird diesem bewusst, dass ihm geholfen wird. Eine Decke befindet sich beispielsweise in jedem Verbandskasten im Auto. Im Notfall sollte jeder wissen, wo im Auto sein Verbandskasten zu finden ist, gab Miriam Schmid den wertvollen Tipp zu überprüfen, wo der Verbandskasten im eignen Auto sich überhaupt befindet. Bei einem praktischen Teil zeigte die Ausbilderin zum Thema Erste Hilfe wie man einen Verletzten in die stabile Seitenlage bringt oder die Atmung überprüft. Auch Tipps zur richtigen Wundversorgung gab sie mit auf dem Weg, sowie das richtige Verhalten bei Verbrennungen oder Verbrühungen.

Wichtig ist zudem dem Verletzten eigenmächtig keine Medikamente zu verabreichen. Hier darf nur auf Verlangen des Patienten unterstützend gewirkt werden. Bei einem einfachen Bienenstich darf einem Fremden nicht einfach eine Creme aufgetragen werden, da der Verletzte eventuell allergisch darauf reagieren könnte, warnte Miriam Schmid. Bei einer praktischen Übung zeigte die Referentin das Vorgehen bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung, besser bekannt als Mund-zur-Mund- Beatmung. Der 30-2-Zyklus (30 x drücken und 2 x Atmung) sollte so lange durchgeführt werden, bis weitere Hilfe kommt.


Was tun bei Herzinfakt oder Schlaganfall ?

 

Auch das Thema Herzinfarkt wurde behandelt. Auch hier steht das Absetzen eines Notrufes an vorderster Stelle. Der Patient sollte mit seinem Oberkörper Aufrecht hingesetzt werden und sich vor allem wenig bewegen. Bei einem vermuteten Schlaganfall gilt Ähnliches, wobei bei Bewusstlosigkeit die Person in die stabile Seitenlage gelegt werden sollte. In solchen Fällen ist der Faktor Zeit enorm wichtig, betonte die Referentin. Bei einem einfachen Kreislaufkollaps empfahl sie vor allem die Füße des Patienten hochzulegen.

Ein weiteres Thema war die Benutzung des Früh-Defibrillators, der beispielsweise in der Raiffeisenbank in Immenreuth angebracht ist. Dieser funktioniert nur, wenn nur noch ein Herzflimmern des Patienten festzustellen ist, beruhigte Miriam Schmid, um den Zuhörern die Angst vor der Anwendung zu nehmen. KAB-Vorsitzende Claudia Porst bedankte sich am Ende auch im Namen von den anwesenden Pfarrer Markus Bruckner und Kaplan Justin Kishimbe mit einem kleinen Präsent für die unkomplizierte Art, mit der Miriam Schmid vielen Zuhörern die Angst nahm in Ernstfall Erste Hilfe zu leisten.