Feste mit Gott feiern, wie sie fallen

4. Fastenpredigt mit Pfarrer Markus Schmid - Dank an Reinhold Rippl

Mit Gott die Feste feiern, wie sie fallen, lautete die Botschaft von Pfarrer Markus Schmid bei der letzten Fastenpredigt in der Herz-Jesu-Kirche.

 

Auch die letzte der vier Fastenpredigten bei der „anders“-Reihe war wieder sehr gut besucht. Die Sprecherin des Pfarrgemeinderats Marita Doleschal freute sich mit Markus Schmid einen gebürtigen Immenreuther in dessen ehemaliger Pfarrkirche begrüßen zu können. Dieser war schon in seiner Kindheit Ministrant unter dem damaligen Pfarrer Alfons Wurm und entschied sich schon früh für einen geistlichen Beruf Der auch wegen seines unumstößlichen Humors bekannte Pfarrer ist bei seinen bisherigen Pfarrstationen nicht nur bei der Jugend sehr beliebt.

 

Eingangs seiner Predigt „anders feiern“ erzählte Schmid aber von einem traurigen Ereignis in seiner Pfarrei. Ein Geburtstag einer älteren Pfarrangehörigen sollte groß gefeiert werden. Häppchen, Blumen und viele freudige Überraschungen wurden von den Verwandten vorbereitet. Als diese aber am Geburtstagsmorgen vor der Tür der Dame standen, lag diese tot in ihrem Bett. Sie war in der Nach friedlich eingeschlafen, so Markus Schmid. Umso überraschender war aber die Reaktion der Verwandten. Diese setzten sich nach kurzem Überlegen mit den Häppchen an das Totenbett der Verstorbenen und stießen auf deren Geburtstag an.

 

Manche mögen dies anstößig oder als falsch empfinden, zeigte der Geistliche Verständnis. Der Todestag eines jeden Menschen ist aber genau genommen der Geburtstag in ein neues Leben nach dem Tod, auf den die Verwandten zu Recht angestoßen haben. In Mexico feiern die Verwandten zu Allerheiligen an den Gräbern ihrer Lieben sogar mit einem Picknick, da die Menschen erkennen, dass der Tod auch etwas Befreiendes hat. Auch Jesus Christus hat neben seinem Wirken und Leiden selber sehr viel gefeiert. Dies ist also nichts Falsches, so der Geistliche. Jesus nutzte aber dabei immer die Gelegenheit zu helfen oder einfach nur zuzuhören.

 

Die Menschen erhielten somit Nahrung für Geist und Seele, betonte Schmid. Das Leben bei Gott ist für uns alle ein Festmahl, man muss nur zuhören können. Glaube ist somit etwas für Frohnaturen und lebt von der Freude und dem Feiern. Er habe an noch keiner Kirchentür die Aufschrift gesehen „Geschlossene  Gesellschaft“ oder den Hinweis „Wir müssen draußen bleiben“. Christen sind von Natur aus gastfreudig, ob beim Sonntagsgottesdienst, beim Fastenessen oder beim Grillen. Mit dem Ausruf „Rein damit“ brachte der Geistliche dabei seine Botschaft auf den Punkt, mahnte aber auch dabei zur Besonnenheit.

 

Eine jede Feier erinnert uns auch ein wenig an unsere eigene Erlösung, so Schmid. Wer feiert, erlöst sich oftmals vom Alltagsstress und wird somit ein bisschen erinnert an den Himmel. Feiern Sie die Feste wie sie fallen, denkt dabei aber immer auch an das Wirken von Jesus Christus, schloss der Geistliche seine Predigt. Der Pfarrgemeinderat um Marita Doleschal dankte am Ende des Gottesdienstes für die Mut machende Predigt. Ihr Dank galt auch dem Mitglied des Pfarrgemeinderats und gleichzeitig dem Messner der Ahornberger Kapelle Reinhold  Rippl, der durch sein Engagement die insgesamt vier Fastenpredigten in erster Linie organisierte.