Firmlinge in Gottesdienst mit eingebunden

3. Fastenpredigt mit Pfarrer Michael Hirmer aus Teublitz

Im Mittelpunkt eines weiteren beeindruckenden Fastengottesdienstes in der Herz-Jesu-Pfarrkirche standen die diesjährigen Firmlinge der Pfarrgemeinde. Pfarrer Michael Hirmer aus Teublitz in der Nähe von Schwandorf band die Jugendlichen dabei aktiv in den Gottesdienst mit ein.

Pfarrer Justin Kishimbe, der zusammen mit dem Gastprediger den Gottesdienst feierte, begrüßte diesen aufs herzlichste. Bevor die Messe anging, suchte Pfarrer Hirmer zuvor bereits den Kontakt zu seinen „Ehrengästen“. Mit der provokativen Frage, wer von den Firmlingen freiwillig heute in die Kirche gekommen ist, oder der Feststellung, dass seine Kirche in Teublitz baulich fass genauso sexy ist, wie diese ehrwürdigen Mauern, der nun mal typisch für den Baustil vor fast einhundert Jahren war, löste der Geistliche schnell die Distanz zu den anwesenden Jugendlichen.

Vor der Lesung bat Pfarrer Hirmer die anwesenden Gläubigen die Augen für eine kleine Meditation zu schließen. Er bat darum den Tag vor dem geistigen Auge Revue passieren zu lassen und an die Menschen zu denken mit denen man über den Tag im direkten Kontakt gestanden ist. Die anschließende Lesung trug Elisabeth Skolaude vor. Nach dem Evangelium nahm der Geistliche nicht seinen Platz wie gewohnt zur Predigt am Ambo ein, sondern stellte sich direkt vor der ersten Reihe im Kirchenschiff neben die Firmlinge. Er fragte diese, was das Schlimmste ist, was einem Pfarrer passieren kann.

 

Evangelium leicht gemacht


Nach einer kurzen Stille, kam die Antwort, wenn ein Pfarrer zu einem Sterbenden gerufen wird. Dem stimmte der Geistliche zu und unterstrich, dass es zudem am Allerschlimmsten ist, wenn es sich bei dem Sterbenden um ein Kind handelt. Im Evangelium zuvor ging Jesus auf eine Frau zu, die gerade ihr Kind verloren hatte und das aus der Stadt getragen wurde. Jesus nimmt sich dabei der Frau an, nicht weil es irgendeine Vorschrift hierfür gab oder er gerade Lust darauf hatte, so Hirmer.

Nein, er tat es, weil es der Nächste um ihn herum gerade brauchte. Dem Geistlichen war dabei auch der Zeitpunkt der Hilfe, das Jetzt, wichtig und versuchte eine solche Situation auch in den Alltag der Jugendlichen hinein zu übertragen. Wenn ihr einen Freund oder Freundin in den Arm nehmt, warum tut ihr das, stellte der Pfarrer jedem Firmling die provokative Frage. Er band aber auch die übrigen Zuhörer in seine Überlegungen mit ein und stellte die These auf, wenn alle Menschen so handeln, werden wir Menschen wieder mehr wahrgenommen und unsere wahren Bedürfnisse erkannt und gestillt, so der Geistliche.

 

gelungene Meditation


Der Redner bat darauf seine zahlreichen Zuhörer in der wiederum fast voll besetzten Herz-Jesu-Kirche erneut ihre Augen zu schließen. Er wiederholte die gleiche Meditation wie zum Beginn der Messe mit der Bitte dabei erneut an seine Familienmitglieder, Freunde und Bekannten zu denken und deren Bedürfnisse zu versuchen auch zu erkennen. Zusammen mit Elisabeth Skolaude bat Pfarrer Hirmer anschließend bei den Fürbitten um den Heiligen Geist der Weisheit, der Erkenntnis, des Rates, der Einsicht, der Stärke und der Frömmigkeit.

Nach der Gabenbereitung bat Hirmer die Firmlinge zu ihm in den Altarraum zu kommen um mit ihm gemeinsam die Eucharistie zu feiern. Aber auch die Gläubigen im Kirchenschiff forderte er beim gemeinsamen Vater Unser auf, sich gegenseitig die Hände zu reichen. Nach dem Schlusssegen bedankte sich Kaplan Justin bei dem Teublitzer Geistlichen, der prompt seinen Dank erwiderte. So viele Gläubige, wie ihr an einem Freitag habt, habe ich teilweise bei mir in Teublitz an einem Sonntag nicht, so Hirmer leicht schmunzelnd.
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Für ihr Kommen zum dritten Fastengottesdienst in die Herz-Jesu-Kirche dankte Pfarrer Michael Hirmer allen Gottesdienstbesuchern (Siehe Hauptbericht). Der Gottesdienst, der vor allem für die diesjährigen Firmlinge gedacht war, wurde musikalisch umrahmt vom beliebten Kinder- und Jugendchor Bunte Töne. Pfarrer Hirmer dankte zudem dem Pfarrgemeinderat für die Organisation, sowie Kaplan Justin, der es als Afrikaner sicherlich nicht leicht habe, nach dem Priesterseminar in den Freistaat Bayern versetzt zu werden und dann auch noch in die für ihren Dialekt gefürchtete nördliche Oberpfalz. Das sei manchmal vielleicht auch nicht ganz so schlecht, erwiderte der Kaplan mit einem Augenzwinkern das Kompliment. Im Beichtstuhl ist es ab und zu ganz gut, nicht immer alles gleich auf Anhieb zu verstehen. Der letzte Fastengottesdienst findet am kommenden Freitag, den 31. März mit dem gebürtigen Immenreuther Markus Schmid wieder in der Herz-Jesu-Kirche statt.