Verabschiedung Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe
Am letzten Sonntag wurde Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe während der Heiligen Messe in der Herz-Jesu-Kirche verabschiedet aus der Pfarreiengemeinschaft
Kulmain/Immenreuth. Der weltliche Teil der Verabschiedung fand im Anschluss im Herz-Jesu-Pfarrheim statt. Dort nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit, sich auch persönlich von Kaplan Justin zu
verabschieden.
Zusammen mit Pfarrer Markus Bruckner zelebrierte Pfarrvikar Dr. Justin Kishimbe federführend den abendlichen Sonntagsgottesdienst im gut besuchten Immenreuther Gotteshaus zu dem Pfarrangehörige aus
beiden Pfarreien zahlreich gekommen waren. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von einem gemischten Projektchor mit Sängern und Sängerinnen aus Immenreuth und Kulmain unter der Leitung von
Michael Scherm. Bei der anschließenden weltlichen Verabschiedung von Kaplan Justin, wie er von den Pfarrangehörigen beider Pfarreien immer liebevoll gerufen wurde, konnte der Sprecher des
Immenreuther Pfarrgemeinderats Roman Melzner neben den rund 130 anwesenden Gläubigen auch zahlreiche Ehrengäste beim bis auf den letzten Platz belegten Empfang im Herz-Jesu-Pfarrheim begrüßen.
Sogar im Pfarrgarten waren einige Tische und Bänke aufgebaut, die die Besucher des Stehempfangs dankend an diesem schwülen sonntäglichen Sommerabend annahmen. Nach dem Lied „Die Momentensammler“ der Bunten Töne unter Leitung von Elisabeth Hößl ergriff Markus Bruckner als Erstes ein Wort des Dankes an Kaplan Justin. In seiner Laudatio ging der Geistliche eingangs schmunzelnd auf das Karnevallied „Die Karawane zieht weiter“ ein. Es ist oft das Schicksal der Pfarrvikare nach einigen Jahren immer wieder eine neue Wirkungsstätte zu bekleiden, wobei Dr. Justin Kishimbe deutlich länger in Immenreuth weilte als seine letzten beiden Vorgänger. Bruckner lobte das große Verantwortungsbewusstsein von Dr. Justin Kishimbe, der in seiner ersten Pfarrstelle nunmehr acht Jahre tätig war.
Der mittlerweile 45-jährige Dr. Justin Kamwanya Kishimbe, der aus der Demokratischen Republik Kongo stammt, studierte nach seinem Theologiestudium im Kongo nach dem Besuch einer Sprachschule an der Theologischen Fakultät in Fulda und promovierte dort im Jahr 2010. Nach seiner Priesterweihe in seiner Heimat war er neben verschiedenen ersten Aushilfstätigkeiten seit 2014 als Krankenhausseelsorger im Bezirksklinikum Regensburg tätig, bevor er in die nördliche Oberpfalz versetzt wurde. Auffallend war für Pfarrer Bruckner immer sein großes Wissen aus dem Alten Testament, das dem Kaplan auch von vielen vor allem älteren Gläubigen immer attestiert wurde. Ebenso zollte der Geistliche seinem Pfarrvikar Respekt für seine Liebe und den Einsatz für sein Heimatland. Eine Tatsache, von der auch wir uns ab und zu ein Stück abschneiden könnten, so Bruckner.
Er dankte dem Kaplan für die sehr gute Zusammenarbeit und die kurzen Wege, mit denen man oft vieles flexibel auf dem kleinen Dienstweg lösen konnte. Seinen Werdegang bezeichnete Pfarrer Bruckner den in seiner Heimat als Amtssprache französisch redenden Kollegen wie ein französisches Gericht. Nach dem Aperitif, den er mit seiner Ausbildung in Fulda verglich, hat er jetzt mit der Pfarreiengemeischaft Kulmain/Immenreuth das Entrée, die Vorspeise, hinter sich. Mit der bevorstehenden Hauptspeise, dem Plat principal, liegt nun eine große Herausforderung vor dem Kaplan im Dekanat Deggendorf-Viechtach. Dort wird er die erste Großpfarrei im Dekanat mit rund 11.500 Katholiken mit betreuen, bestehend aus der bisherigen Pfarreiengemeinschaft Teisnach-March-Patersdorf und den bisher einzelnen Pfarreien Gotteszell, Ruhmannsfelden und Achslach.
Nach einem ebenso musikalischen eindrucksvollen Musikbeitrag des Kulmainer Kirchenchores zusammen mit dem Chor „Spirit of Fantasy“ unter Leitung von Stefanie Wöhrl ergriffen für die politischen Gemeinden die beiden Bürgermeister Günter Kopp aus Kulmain und der stellvertretende Bürgermeister Josef Hecht für Immenreuth jeweils ein kurzes Grußwort. Günter Kopp dankte für die stets freundliche und immer besonnene Art des Pfarrvikars, der sich vor allem den Herausforderungen der Coronazeit stellen musste. Er war zudem stets zugegen bei der Einweihung von öffentlichen Einrichtungen und leistete dabei seinen Beitrag, wie wichtig es ist, diese unter Gottes Segen zu stellen, so Kopp.
Auch Josef Hecht erinnerte an die ein oder andere Anekdote vor allem als der Kaplan nach Amtsantritt erstmals bei einer Altötting-Wallfahrt auf den oberpfälzerischen Dialekt traf. Er lobte den Kaplan zudem, der sich nie in den Vordergrund stellte, sondern bei Veranstaltungen wie am 1. Mai seinen Platz immer unter der Bevölkerung suchte. Beide Redner gingen mit der lateinischen Redewendung „Mens sana in corpore sano“ („ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) auch auf die sportlichen Aktivitäten des Pfarrvikars ein, der oftmals joggend oder radelnd in den beiden Gemeinden anzutreffen war. Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo des Immenreuther Kirchenchores unter Leitung von Michael Scherm mit ebenso zwei Liedbeiträgen ergriff der Pfarrvikar selber das Wort.
Es gibt für alles eine Zeit, ging Kaplan Justin eingangs auf seine Amtszeit in der Pfarreiengemeinschaft ein. Er dankte allen, die ihn in den letzten acht Jahren immer unterstützt haben. Sollte er jemanden verärgert haben, bat er um Verzeihung. Sein Dank galt vor allem Pfarrer Markus Bruckner, der für ihn ein sehr guter Chef gewesen ist. Er bezeichnete Bruckner als einen Pfarrer nach Gottes Herzen, der ihn vor allem viel Menschlichkeit immer spüren ließ. Ebenso dankte der scheidende Kaplan der politischen Gemeinde, den beiden Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäten für die Unterstützung, sowie allen Vereinen und Institutionen mit denen er immer gerne zusammengearbeitet hatte. Sein Dank galt ebenso den vielen Ministranten, Chören und Mesnern, die ihn bei seiner Arbeit immer zur Hand gingen.
In seiner Freizeit nahm er regelmäßig bei den wöchentlichen Fahrradausflügen des Sportvereins teil, die er sicherlich ebenso vermissen wird, so der Kaplan. An das jährliche Highlight, der Rad-Wallfahrt nach Fuchsmühl, an der er einige Male teilnehmen konnte, wird er sich immer wieder gerne zurückerinnern, versicherte der sportliche Kaplan. Auch auf seinen eingetragenen Förderkreis bezügliche des Kinderheims im Kongo ging der Redner ein. Er dankte allen Spendern und Helfern, die innerhalb nur eines Jahres dafür sorgten, dass mit gesammelten Spendengeldern dort ein Grundstück erworben werden konnte und darauf sogar mittlerweile erste Gebäulichkeiten errichtet werden. Der Förderverein wird auch zukünftig weiterbestehen.
„Die Kirche und all das ehrenamtliche Engagement um sie herum lebt von Überzeugungstätern“, betonte der Pfarrvikar in seinen Schlussworten seine Botschaft, die er schon bei in der Predigt beim Gottesdienst zuvor in den Mittelpunkt stellte. Er dankte allen, die nicht nur ihn, sondern auch sonst im Alltag diese Denkweise und dieses Handeln unterstützen als Zeugnis für ein christliches Leben. Im Anschluss nutzten viele Vereine und Institutionen, aber auch Privatpersonen sich bei Kaplan Dr. Justin Kishimbe zu verabschieden, der unzählige Hände an diesem Abend noch schütteln durfte. Die beiden KAB-Ortsverbände um ihre Vorsitzenden Claudia Porst (Immenreuth) und Christine Sollfrank (Kulmain), der Kulmainer Pfarrgemeinderat (Peter Erhart), die Ministranten, sowie das Immenreuther Krippenspielteam gehörten zu den ersten Gratulanten.
Ebenso überreichte der Sportverein (Monika Kainz) eine Bildercollage, die den Kaplan an die Radausflüge erinnern soll. Der Immenreuther Pfarrgemeinderat überreichte ein Laufshirt mit dem Schriftzug „Kishimbe“ und dem Zusatz „Unterwegs im Auftrag des Herrn“. Die Ortsgruppe Kulmain der Marianischen-Männer-Congregation sagte ebenso Lebe Wohl wie Kolping Immenreuth oder wie viele andere Vereine in und rund um Kulmain und Immenreuth. Auch viele Lektoren und Kommunionhelfer verabschiedeten sich bei Dr. Justin Kishimbe persönlich. Sogar die evangelische Pfarrerin aus Wirbenz Friederike Steiner nahm sich an diesem Abend Zeit um der Veranstaltung beiwohnen zu können.