Spontaner Applaus für einen Erntedank-Altar

Einen großen Erntedank-Altar bauten die Landfrauen in der katholischen Herz-Jesu-Pfarrkirche auf. Zucchini und Äpfel, Getreide und Kürbisse fanden dabei den Weg in die Kirche.

 

Der mit viel Liebe dekorierte Altarraum stand im Mittelpunkt des Erntedank-Gottesdienstes, den der neue Kaplan Dr. Linus zusammen mit den Ministranten und den Gläubigen feiern durfte. Der aus Nigeria stammende neue Pfarrvikar lobte vor seiner Sonntagspredigt den gelungenen Erntedankaltar, der neben der ebenso imposanten und großen mit Ähren des Feldes geschmückte Erntedankkrone aufgebaut war, mit einem spontanen Applaus, dem sich auch die zahlreichen Gläubigen sofort anschlossen. Am ersten Sonntag im Oktober feiern die Pfarrgemeinden das Erntedankfest seit den siebziger Jahren. Die ersten Erntedankfeste in der katholischen Kirche sind aus dem dritten Jahrhundert nach Christus überliefert. Aber auch aus vorchristlichen Religionen sind solche Feste bei den Griechen, Römern und auch dem Judentum bekannt.

 

Die Bedeutung von Erntedank änderte sich aber über die Jahrhunderte. Mit der industriellen Massenherstellung von Lebensmitteln und dem weltweiten Handel wurde das Bewusstsein für die Abhängigkeit von der heimischen Ernte geringer - womit auch ein Bedeutungsverlust des Festes einherging. Im Dritten Reich führten die Nationalsozialisten das Fest mit großem Propagandaaufwand wieder ein und instrumentalisierten es, um die Landwirte enger an die "Volksgemeinschaft" zu binden. Mit dem in der ganzen Gesellschaft gestiegenen Umweltbewusstsein der vergangenen Jahrzehnte bekamen die Worte von der "Bewahrung der Schöpfung" eine neue Bedeutung. An dem Tag wird auch an die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft appelliert. Am Ende der feierlichen Heiligen Messe gab es ebenso Applaus für den Kirchenchor von Pfarrvikar Dr. Linus und den Gläubigen für die gelungene musikalische Umrahmung.