Aus unserer Pfarrgemeinde im März 2012

Die Liturgie zur Karwoche

Immenreuth. (mez) Wissenswertes zur Liturgie der Karwoche vermittelte der Kirchenlaibacher Pfarrer Sven Grillmeier bei einem Vortrag bei der KAB im Pfarrheim. Der Geistliche durchwanderte dabei die Woche vor Ostern und brachte den Zuhörern dabei nicht nur die Bedeutung des Osterfestes etwas näher. Das Publikum in der fast voll besetzten Bibliothek des Herz-Jesu-Pfarrheims brachte sich bei dem Vortrag auffallend aktiv mit ein, indem man sich über den ein oder anderen Osterbrauch in den verschiedenen bayerischen Regionen austauschte oder einfach eine oft zum Schmunzeln bringende Anekdote erzählte.

Mit dem Palmsonntag treten wir ein in die Feier der Heiligen Woche, wie die Karwoche auch genannt wird, so der gebürtige Waldershofer Geistliche eingangs. Wir versammeln uns vor der Kirche, um die Palmzweige zu segnen. Mit dem Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem ziehen wir anschließend in festlicher Prozession in die Pfarrkirche ein. Dort angekommen ändert sich aber plötzlich der Charakter der Feier. Eben noch in freudiger Stimmung, voll Jubel über den  Herrn, hören wir in der Leidensgeschichte Jesu, wie schnell die Stimmung im jüdischen Volk umgeschlagen ist. Der Referent erinnerte dabei auch an Situationen im heutigen Alltag, wie schnell sich in unserem Leben die „Stimmungen“ oft ändern können. Haben wir an einem Tag noch jemanden gelobt oder ihm auf die Schulter geklopft, schimpfen und lästern wir manchmal doch ziemlich schnell über unserer Nächsten, gab der Geistliche zu bedenken.

Mit der Feier der Abendmahlmesse am Gründonnerstag endet die Fastenzeit und es beginnt das Triduum Sacrum, die Feier der drei Heiligen Tage, fuhr Sven Grillmeier fort. Die Heiligen Öle Chrisam, Katichumenenöl und das Krankenöl werden dabei geweiht. Zum Gloria läuten die Glocken des Kirchturms zum letzten Mal bis zum Gloria der Osternacht. An ihre Stelle treten oftmals hölzerne Ratschen. Nach dem Evangelium wäscht in manchen Pfarreien der Pfarrer zwölf Damen und Herren, die sich mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in die Gemeinde einbringen, die Füße. Dies ist kein Nachspielen des Evangeliums im Sinne eines Passionsspiels, betonte der Referent, sondern ein Zeugnis dafür, wie Ernst der Auftrag Jesu genommen wird. Nur wer zum Dienen bereit ist, kann auch Leitung übernehmen. Hierzu gehört aber genauso auch, sich helfen zu lassen, mahnte der Geistliche an, der hier ebenso das ein oder andere ernste Beispiel im alltäglichen Leben anführte. Den dritten Teil der Abendmahlmesse stellt schließlich die Eucharistiefeier dar.

 

Nach der  Abendmahlmesse wird das Allerheiligste in eine Seitenkapelle oder einen Seitenaltar übertragen. Dort finden meist Anbetungsstunden statt. Auch hier gibt es viele Parallelen zu Jesus am Ölberg. Ohne das Allerheiligste fehlt der Lebensnerv in einer jeden Kirche, verdeutlichte Grillmeier. Auch die Löschung des ewigen Lichts am Tabernakel erinnert an die Dunkelheit am Ölberg in den Stunden vor Jesus Tod. Der Karfreitag ist geprägt von der Kreuzwegandacht und der „Liturgie vom Leiden und Sterben Jesu“. In dieser Liturgiefeier können wir eine der ältesten Formen Gottesdienst zu feiern erkennen, so der Referent. Nach dem Einzug in Stille wirft sich der Priester vor dem leeren Altar in Stille nieder. Es schließen sich Lesungen und die Passion nach Johannes an. In den sogenannten großen Fürbitten erflehen wir Gottes Gnade und Heil für alle Stände und Belange der Kirche. In der darauf folgenden Kreuzverehrung findet die Karfreitagsliturgie ihren Höhepunkt.

 

Nachdem das Kreuz in die Mitte der gottesdienstlichen Gemeinde getragen worden ist, verehren Ministranten und Priester das Kreuz mit dem dreimaligem Kniefall. Früher gab es deswegen für die Ministranten immer zu Karfreitag zuvor neue Socken, schmunzelte der Geistliche, was ihm viele Zuhörer aber umgehend auch so bestätigten. Im dritten Teil des Gottesdienstes dürfen wir die Heilige Eucharistie empfangen. Dies geschieht aber in einer schlichten Kommunionfeier, so der Geistliche. Ein stiller Tag ist der Karsamstag. Er ist völlig frei von jeder festlichen und gottesdienstlichen Feier. Lediglich das Stundengebet, das so genannte Brevier, soll mit der Gemeinde gebetet werden. Nach alter Tradition brennen dabei auf einem dreieckigen Leuchter 13 Kerzen, welche Christus und die zwölf Apostel symbolisieren. In vier Teilen entfaltet sich dann die Osternacht, der wohl schönste Gottesdienst des ganzen Jahres, so Sven Grillmeier.

 

Am Feuer vor der Kirche wird die Osterkerze entzündet. Diese ist die leuchtende Säule mit der wir die Auferstehung Jesu Christi feiern dürfen, so Grillmeier. In der Wortfeier erinnern wir uns an die Heilstaten Gottes, bevor zum Gloria die Orgel und Glocken wieder ertönen und wir im Evangelium die frohe Botschaft von der Auferstehung hören. Bei der Tauffeier werden wir daran erinnert, dass über Jahrhunderte hinweg die Osternacht der oft einzige Tauftermin des Jahres war. Wir erinnern uns an unsere eigene Taufe und bekennen freudigen Herzens unseren Glauben. In der Eucharistiefeier schließlich begehen wir Jesu Tod und Auferstehung. Am Ende des Festgottesdienstes werden die Osterspeisen gesegnet. Die KAB-Vorsitzende Claudia Porst konnte zu dem Vortrag auch Pfarrer Markus Bruckner, Pfarrvikar Pater Dr. Jacob Kudilumgal, sowie die beiden Ehrenvorsitzenden Hermine und Oskar Heinl begrüßen.

Kolping-Fastenessen

Immenreuth. (mez) Am vergangenen Sonntag fand wieder das alljährliche Fastenessen der Kolpingsfamilie statt. Das eingespielte Küchenteam mit Küchenchef Martin Doleschal, Angela Protschky und der Vorsitzenden der Kolpingsfamilie Marita Doleschal  (zweite von links) bereite den zahlreichen Gästen wieder eine leckere  Gemüsesuppe mit Beilagen vor. Die Gäste ließen sich das Sonntagsmahl  bei  vielen guten Gesprächen wieder bestens schmecken. Das kostenlose Essen wurde  gegen eine freiwillige Spende wieder abgegeben. Am Ende freuten sich die  Verantwortlichen den stolzen Betrag über 550 Euro für das Misereorprojekt  „Endlich Lernen – Die Müllkinder von Kalkutta“ weiter geben zu können.

Aufnahme von 5 Neuministranten

Gottesdienst am Sonntag, 4. März 2012

 

Fünf Buben konnten am Sonnatg, den 4. März bei einem Gottesdienst in die Schar der Ministranten aufgenommen werden. Zum Dienst am Altar in unserer Pfarrkirche haben sich entschlossen: Johannes Porst, Sebastian Heser, Felix Kolb, Thomas Kneissl und Marco Wolf.

 

E-Mail von Padre Martin Weichs svf (martinweichs@arnet.com.ar)

 

Grüss Euch Gott!!!

 

Erstens: ich lebe noch.

Zweitens: ich bin, wie seit Jahrzehnten, überaus dankbar für alles, was meine Heimatgemeinde Immenreuth für die Mission beigetragen hat. Das ist wirklich bewundernswert!!! Das kann nur der Herrgott selber bezahlen... ;-)

Drittens: Ich schicke Euch mal wieder aus Argentinien meinen Segen und viele liebe Grüsse...!!!

 

Es grüßt Euch

 

Euer Padre Martin