Weihnachtsgrüße Martin Weichs

“Amigos”!

 

Ich wünsche Euch von Herzen ein gesegnetes und frohes Geburtsfest unseres Erlösers Jesus, der Christus!


Sollte in einer Familie ein Platz am Weih- nachtstisch frei bleiben, denken wir daran, dass diese geliebte Person sicherlich vom Himmel aus mitfeiert. Ich stelle mir vor, dass sich meine verstorbenen Griechischprofessoren
freuen. Nach vier Jahrzehnten intensiver pastoraler Arbeit hatte ich Griechisch so ziemlich vergessen. Inzwischen habe ich wieder die Gewohnheit aufgenommen, täglich das Neue Testament in der Ursprache zu lesen. So konnte ich doch wieder eine  relativ fliessende Lektüre zurückgewinnen. So rostet das Gehirn nicht so schnell ein.

 

Jeder Pilger, der Bethlehem besucht, kann feststellen, dass eine kleine Tür von weniger als 1,30 Metern Höhe zu der Stelle führt, wo nach der Tradition Jesús geboren wurde. Anscheinend ist diese kleine Dimensión dem feierlichen Ort nicht entsprechend. In der Wand kann man beobachten, dass das Portal früher viel grösser war. Es gibt einen ganz konkreten historischen Grund, um den Eingang zu verkleinern: Aus Neugierde und hoch zu Ross  sind viele Nicht-­Christen einfach  dort durchgeritten. Da haben die Christen dann eben den Zugang verkleinert. Seitdem jeder, der sich dem Ort, wo Gott Mensch wurde, nähern will, muss zuerst von dem, was er meint zu sein, absteigen: “Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.” Mt.5,3.

 

Ich selber sah mich auch gezwungen, von meinem Eselchen abzusteigen und ihn zu schonen. Ich musste meine Vorlesungen im Priesterseminar absagen. Aus gesundheitlichen Gründen muss ich nun mein Leben grösstenteils in meinem Haus verbringen. Ich verlasse es eigentlich nur, um die Messe in den 8 Gemeinden zu feiern, um zu einem Arztbesuch zu kommen und im Gemüseladen einzukaufen.

 

Ich brauche so meine tägliche Routine mit einem flotten Gehen wenigstens von einer Stunde. Meine Freunde haben mitbekommen, dass ich fast den ganzen Tag in meiner Galerie verbringe, die zum Garten hin den Blick freigibt. Sie haben dafür gesorgt, um dieses mein “Wohnzimmer” zu schliessen und zwar doppelt: 1. mit einem Eisengitter. Ein alter und kranker Mensch kann auch schon nicht mehr mit einem Mínimum von Respekt rechnen. So wurden mir schon zwei Gasflaschen geklaut. 2. mit einer dicht schliessenden Schiebeglaswand. Dazu Air condition! Reiner Luxus (solang der Strom nicht ausfällt!)! Aber auf der anderen Seite auch notwendig: Für Weihnachten ist eine Höchsttemperatur von 42 Grad angesagt (im Schatten). Ich habe ein wenig die meteorologischen Statistiken durchgesehen. Seit 1960 stieg in Resistencia die mittlere Temperatur um ganze 2ºC. Das bestätigt, dass die Erderwärmung auch auf der Südhalbkugel der Erde voranschreitet, leider.

 

Ich habe weiterhin einen ruhigen Arbeitsrhythmus. Ich darf nicht mehr auf das Gaspedal drücken! Vor kurzem kam während zwei Vormittagen unser Erzbischof Ramón Alfredo Dus (siehe Foto) zu mir. Er ist Präsident der Kommission für Katechese und Bibelarbeit der argentinischen Bischofskonferenz. Er sucht meine Mitarbeit an einem “grossen argentinischen Katechismus”. Er will wiederkommen.


Nochmals Euch allen herzlichen Dank für alles Gute, das ich von Eurer Seite erfahren darf. Ich vergesse nicht für Euch ein inniges Gebet zum Himmel zu schicken.

 

Ich wünsche Euch von Herzen ein gesegnetes JAHR DES HERRN 2017.

 

Mit einem lieben Gruss

 

Euer Padre Martín