KAB-Vortrag "Mann & Frau "

Immenreuth. (mez.) Zum Thema „Männer und Frauen – so verschieden wie Tag und Nacht“ hatte die KAB ins Pfarrheim eingeladen. Vorsitzende Claudia Porst konnte dazu die Referentin Dipl.-Theologin Monika Endres-Dechant aus Neustadt an der Waldnaab, sowie die Geistlichen Pfarrer Markus Bruckner und Pater Jacob Kudilumgal und zahlreiche Zuhörer im Büchereisaal willkommen heißen. Die erfahrene Referentin betreibt eine eigene Praxis für Beratung von Ehepaaren und Jugendlichen und ist Mutter von drei erwachsenen Kindern.

 

Eingangs wies Monika Endres-Dechant darauf hin, dass der Wandel in den Geschlechterrollen noch nie in so kurzer Zeit einen solch gewaltigen Sprung gemacht hat. Was vor nur fünfzig Jahren unvorstellbar war, ist heute gang und gäbe. Dass dabei unweigerlich Verwerfungen und Fehlentwicklungen einhergehen, wundert wohl niemanden, der sich ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzt. Zu unterschiedlich sind oft beim Aufeinandertreffen von Mann und Frau die Auffassungen und Erwartungen. Da wundert es auch nicht, dass rund 80 Prozent der Scheidungen von Frauen beantragt werden. Das männliche Geschlecht kommt in der heutigen Erziehung und Familie eindeutig zu kurz. Im Kindergarten sind es fast ausschließlich weibliche Kräfte, denn Kinderpfleger gibt es nach wie vor kaum. Und in der Volksschule ist es nicht viel besser.

 

So ist es durchaus normal, dass der kleine Bub erstmals in der Pubertät unter Umständen auf männliche Erzieher trifft. Wenn dann auch noch das Elternhaus ganz (weil allein erziehend) oder teilweise versagt, wundert es nicht, dass den Buben schlicht die Vorbilder und Bezugspersonen fehlen. In einem weiteren Teil des Vortrages erläuterte die erfahrene Fachfrau dann in lockerer teilweise launischer Form die biologischen, seelischen und äußeren Unterschiede zwischen Mann und Frau. Während der Mann meist mehr systematisch funktioniert, setzt die Frau auf Harmonie. Der Mann denkt mehr rational, die Frau emotional. Natürlich haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Reihe von Stereotypen herausgebildet, die aber in den seltensten Fällen nachweisbar und damit richtig sind.

 

Dass Frauen zum Beispiel schlechter einparken können, beruhe meist schlicht auf der Tatsache, dass sie auch kaum oder gar keine Gelegenheit hatten, dies ausreichend zu erlernen, denn vor wenigen Jahrzehnten war die Frau am Steuer noch belächelt und verpönt, wenn nicht gar verboten, wie in orientalischen Ländern. So sind heute viele vermeintliche Unterschiede vorprogrammiert gewesen durch die Entwicklung der letzen Generationen. Äußerst kritisch sieht Dechant-Endres den Umgang unserer Jugend mit dem Internet. Hier sind alle Erziehungsberechtigten enorm gefordert. Die heutige Jugend sucht und findet nicht mehr auf dem Tanzboden oder in der Disco ihre Partner und Freunde sondern im Internet.

 

Natürlich ist das Internet und all die anderen neuen Kommunikationsmittel wie das Handy nicht mehr wegzudenken, erschreckend sei für sie jedoch, mit welcher Leichtgläubigkeit gerade junge Menschen damit umgehen und auch hier sind es wieder mehr die männlichen Nutzer, die dabei am häufigsten zu Schaden kommen. Ein absolutes Grundvertrauen zwischen den Jugendlichen und ihren Erziehern ist gerade hier von besonders großer Wichtigkeit. Eltern fordert sie hier geradezu energisch auf, ihre Aufgabe als Erzieher besonders intensiv wahrzunehmen, wenn nicht künftige massive Schäden aufgehalten beziehungsweise verhindert werden sollen. Eine nachdenkliche aber einleuchtende Antwort erhielt in der anschließenden Diskussion ein Zuhörer, als die Referentin nach Möglichkeiten des Aufhaltens dieser nicht erfreulichen Entwicklungen gefragt wurde. "Aufhalten geht nicht, wir können nur wachsam sein, um möglichst einigermaßen über die Runden zu kommen," so die Rednerin.