Fastenpredigt mit Religionslehrer Hans Schmid

Pfarrvikar Dr. Linus bedankte sich beim beliebten ehemaligen Studiendirektor am Gymnasium Eschenbach Hans Schmid für die erste von drei Fastenpredigten.

Bei der ersten Fastenpredigt in der Herz-Jesu-Pfarrkirche referierte der ehemalige Religionslehrer am Gymnasium Eschenbach Hans Schmid zum Thema „Braucht Gott Menschen?!“.

 

Pfarrvikar Dr. Linus, der den Wortgottesdienst leitete, freute sich über den regen Zuspruch der Pfarrgemeinde. Das Motto seiner Predigt ist bewusst gleichzeitig als Frage wie auch als Ausruf gedacht, so der Redner eingangs. Durch die hohen Austrittszahlen entsteht der Eindruck, dass die Menschen Gott nicht mehr brauchen. Andererseits falten die Menschen in Notsituationen wie bei Kriegen oder Gewalt oft die Hände und schicken Gebete nach oben in der Hoffnung, dass Gott eingreift und Abhilfe schafft. Hans Schmid erinnerte dabei auch an die Geschichte eines Reisezirkus, der in Brand geriet. Der Direktor schickte daraufhin seinen Clown ins Nachbardorf, um Hilfe zu holen, was dieser auch tat. Dort lachten die Leute den Clown aber aus und hielten die Aktion für einen schlechten Werbetrick. So griff schließlich am Ende das Feuer sogar auf das Nachbardorf über und alles verbrannte.

 

Ähnlich ergeht es mit dem christlichen Glauben, so der ehemalige Studiendirektor. Der Clown und viele Gläubige verdeutlichen immer wieder, dass es um etwas Lebenswichtiges geht. Man wird jedoch belächelt, nicht mehr ernst genommen und sogar oft angefeindet und ignoriert. Andererseits sagte Gregor Gysi, Mitglied der früheren PDS und jetzt der LINKEN, der zudem selbst bekennt, dass er ein nicht gläubiger Mensch ist, bei einer Audienz mit Papst Franziskus, dass er sich vor einer Gesellschaft ohne Religion fürchtet. So gibt es also doch eine tragfähige Botschaft von Gott, die Menschen braucht, um diese weiterzugeben und zu vermehren. Am meisten hören die Menschen beispielsweise vor allem oft bei Beerdigungen zu, da ihre Aufmerksamkeit hier aus verständlichen Gründen sehr hoch ist.

 

Hans Schmid, der zudem von 1950 bis 1974 in Immenreuth in der Kemnather Straße wohnte, empfahl, dass wir gut daran tun, Gott in unseren Alltag aktiv zu integrieren. „Keiner braucht sich zu schämen, das Wort Gott in den Mund zu nehmen“, so der Redner. Unsere Kinder und Jugendliche brauchen das Reden über Gott in den Kindergärten, in den Schulen und in den Familien. Gott darf kein Fremdwort werden oder gar etwas Peinliches. Hans Schmid forderte  deswegen auf im Alltag als Vorbild zu fungieren und zu zeigen, dass wir auf Gott vertrauen, der uns trägt und motiviert und unser Leben mit bestimmt. Er vermittelt Hoffnung, Freude und Sicherheit, er findet über den Tod hinaus Erfüllung, gibt Gelassenheit und beweist letztendlich, dass es ein Mehr gibt als das oft vom materiell beherrschten Jetzt.

 

Es gibt dabei keine Unterschiede von Menschen durch Nationalität, Geschlecht oder Alter. Wie wichtig dies gerade jetzt ist, zeigen die sozialen Medien, wo Hass, Intoleranz und Beschimpfungen an der Tagesordnung in erschreckendem Maße präsent sind. Gerade jetzt in der Fastenzeit als Vorbereitung auf Ostern sollte uns motivieren und anspornen, gegenseitig zu helfen, zuzuhören und uns um unsere Mitmenschen zu kümmern und Gott in unseren Alltag herein zu lassen. Gott braucht uns Menschen, brachte es Hans Schmid schließlich auf den Punkt. Er ist der Garant von Glück und Sinn, der uns braucht, um unseren Mitmenschen diese Frohbotschaft näher zu bringen, damit diese verstehen und begreifen, was dieser uns sagen will.

 

Pfarrvikar Dr. Linus und der Sprecher des Pfarrgemeinderats Roman Melzner bedankten sich abschließend bei allen Kirchenbesuchern für ihr zahlreiches Kommen, beim Organisten Michael Scherm für die sehr würdevoll gestaltete musikalische Umrahmung des Wortgottesdienstes, sowie bei Studiendirektor a.D. Hans Schmid aus Kirchenlaibach für die gelungene Fastenpredigt. Am kommenden Freitag, den 23. Februar um 18.00 Uhr referiert die Prädikantin der evangelischen-lutherischen Kirchengemeinde Wirbenz-Kemnath-Immenreuth Gertraud Burkhardt an gleicher Stelle zum Thema „Ehrenamt in der Kirche“. Am Freitag, den 8. März folgt der Vortag zum Thema „… und in welchem NETZ bist du gefangen ?“ zu modernen Alltagsproblemen nicht nur rund um das Internet und sozialen Medien mit dem ständigen Diakon Martin Schraml aus Erbendorf.

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